Die Nachred‘

Das Kunstprojekt war ein veritabler Erfolg.
Die Partie war zunächst durchwachsen, dann ein Fiasko.

Wie kam das? Der Künstler Roland Düringer hatte wohl keine glückliche Hand bei seinen Personalentscheidungen. Die engsten Mitarbeiter im Führungsteam samt Beratung waren durchwegs Männer, die ob ihres Arbeitsstiles und ihrer Entscheidungen von der Basis mehr oder weniger liebevoll als „Testosterontruppe“ bezeichnet wurden.

Und nicht alle im Team waren offenbar von den hehren Zielen Düringers so durchdrungen wie er selbst:

Meine Idee wendet sich nicht gegen bestimmte Personen … sondern gegen … ein angelerntes Verhaltensmuster, das jeder an sich selbst erkennen kann: das Handeln aus Eigennutz auf Kosten anderer.

So zweigte einer aus dem engsten Team in Fortführung seiner kriminellen Laufbahn Geld vom Partiekonto für sein Privatleben ab, ein anderer sah sich schon auf einem Versorgungsposten in der zukünftigen Parteiakademie, zwei weitere schlossen erfolgsabhängig lukrative Glücksverträge mit der Partie ab.

Außerdem: Wie zeitgemäß ist eine neue Bewegung, an deren Schalthebeln ausschließlich Männer sitzen? Der Anspruch war ein anderer:

G!LT hat kein Programm … Wir haben ein Menschenbild: Wir wollen einander in Respekt und Würde auf Augenhöhe begegnen.

© 2020