Tschernobyl - Die Informationslüge
Anleitung zum Volkszorn

 

 

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Peter Kafka

  

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Tschernobyl - Die Informationslüge
Zitate von Peter Kafka

Wer gute Anwälte und angesehene Ärzte hinter sich weiß, darf es bekanntlich sogar riskieren, Meineide zu schwören.

Wenn höchste Politiker und Beamte selbst unzureichend und einseitig informiert werden - wer wollte da von Lüge sprechen? Muss da nicht vielmehr, auch beim besten Willen, eine Informationslücke entstehen?
   Der Volkszorn machte daraus eine Lüge. Das erste ungläubige Staunen über die amtliche Informationspolitik zu den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wich rasch einem Gefühl, für dumm verkauft zu werden. War denn so etwas möglich: Eine Gefahr, die nie bestanden haben sollte, und die dennoch von Tag zu Tag kleiner wurde? - Strahlungswerte, die immer weiter sanken, obwohl sie doch angeblich längst im Rahmen des normalen Pegels gelegen hatten? - Die Versicherung, es gäbe keine Risiken für die Gesundheit, bei gleichzeitiger Warnung vor solchen? - Das Leugnen jedes denkbaren Schadens bei gleichzeitiger Forderung nach Schadensersatz von der Sowjetunion?

Heute, im Zeitalter zentral gesteuerter Medien und der sprichwörtlichen Innovationsgeschwindigkeit, kommt es auf das "Geschwätz von gestern" überhaupt nicht mehr an. Wer dauernd lügt, dem glaubt man immer wieder ...

Das wäre eine gewaltige Aufgabe! Der Bau einer Gesellschaft, in der die Macht der Lüge geringer wäre!

 

Auszüge aus gesammelten Informationen zu den Ereignissen im Frühjahr 1986:

25. April:
"Im Übrigen zeigen Wahrscheinlichkeitsanalysen, dass über Störfälle hinausgehende Unfälle mit möglichen gefährlichen Strahlenexpositionen der Bevölkerung äußerst unwahrscheinlich sind."
(Wilhelm Börner, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte)

26. April - 1.23 Uhr: Tschernobyl - Reaktorblock IV
Im Zusammenspiel von menschlichem Irrtum und technischem Versagen, jener Fehlerkombination, gegen die es keine absolute Sicherheit gibt, gelangt Radioaktivität im hundertfachen Ausmaß der Hiroshima-Bombe in die Atmosphäre.

6. Mai:
Der sowjetische Botschafter in Bonn widerspricht dem Vorwurf, sein Land habe nicht rechtzeitig und nicht ausreichend über die Katastrophe in Tschernobyl unterrichtet. Er bezeichnet die Informationspolitik seiner Regierung als normal.

7. Mai:
"Obwohl wir über keine genauen Informationen verfügen, ist die Lage bei uns unter Kontrolle."
(Friedrich Zimmermann, deutscher Innenminister)

"Selbst die vergleichsweise geringe Katastrophe von Harrisburg forderte schon jetzt fünfzehnmal mehr Krebstote als normal, mit stark steigender Tendenz."
(Dr. Jens Scherer, Professor für Kernphysik an der Universität Bremen)

8. Mai:
"Aufgrund der vorliegenden Messergebnisse besteht keine Gesundheitsgefährdung ..."
(Pressemitteilung des Bayrischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen)

9. Mai:
Das Bayrische Innenministerium hält die in Lebensmitteln gemessenen radioaktiven Belastungswerte geheim. "Diese Messungen sind nur für die zuständigen Behörden bestimmt."
(Alfons Metzger, Sprecher des Innenministeriums)

12. Mai: Zur Festlegung von Grenzwerten
"Es gibt keine Strahlenmenge, die keinen Schaden anrichtet im biologischen Gewebe."
(Dr. Eckhard Krüger, Kernphysiker und Strahlenbiologe)

"Die Aussage, dass keine Folgeschäden entstehen, kann nicht getroffen werden."
(Dr. Josef Vogl, Leiter der Abteilung Kernenergie und Strahlenschutz im Bayrischen Umweltministerium)

28. Mai:
"Eine konkrete gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung in der Bundesrepublik ist selbst an Stellen mit der größten Menge an radioaktivem Niederschlag ausgeschlossen. Auch langfristige gesundheitliche Schäden sind nicht zu erwarten."
(Wilhelm Börner, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte)  

30. Mai:
"Wissen Sie, wieviel herunterkam? Es kamen im Fallout etwa 400.000 Becquerel pro Quadratmeter herunter. Und damit war die Strahlenschutzgesetzgebung außer Kraft gesetzt. Weil sie nicht mehr Gültigkeit hatte. Das ganze Land Bayern hätte demnach in eine Zone verwandelt werden müssen, in der wir alle Schutzanzüge tragen."
(Dr. Georg Burger von der GSF - Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung)

 

"Kernkraftwerke sind Kriegserklärungen an die Menschen." (Hannegret Hönes, Die Grünen)

"Freiwillig einzugestehen, für ein Amt unfähig zu sein, ist schwerer als Steineklopfen." (Henry Ford)

"Ihr seid die erste Generation der Menschheitsgeschichte, die sich keinen Fehler mehr erlauben darf." (Olof Palme warnt vor Risiken im Zusammenhang mit Atomkraftwerken)

Das war also das Problem: die Statistik. Wenn jeder vierte sowieso an Krebs stirbt und diese Rate durch Tschernobyl - sagen wir: um 10.000 Tote im Laufe der Jahre steigt, bewegt sich dies immer noch im Rahmen der "üblichen Toleranzen". Statistisch gesehen ist ja auch die Menge Wasser, die ein Ertrinkender in seine Lungen bekommt, vernachlässigbar im Vergleich zu den Massen des Atlantik. (Wolfgang Limmer)

So lief das also: Man prüft, welche Werte "vollziehbar" sind - nicht welche gesundheitlich un- oder weniger bedenklich sind - und danach wird der Richtwert festgesetzt. (Wolfgang Limmer)

Beschwichtigung ist die Sedativ-Form der Lüge. (Wolfgang Limmer)

Immer ist die Börse zugleich Täter und Opfer auf dem flüchtigen Markt der Trendsetter.

Wenn Wissenschaft, Technik, Wirtschaft oder Politik uns versprechen, sie könnten uns Fortschritt bescheren, ohne diese Prinzipien (Anmerkung: Vielfalt und Gemächlichkeit) zu wahren, dann ist das (je nach Format des Sprechers) Irrtum oder Lüge.

Der gesunde Menschenverstand gilt nun einmal bei rechten Wissenschaftlern, oder bei Leuten, die mit deren Hilfe herrschen wollen, als "Ideologie".

Über die kriegsähnliche Vorgangsweise bei der "friedlichen" Nutzung der Atomenergie:
Unter dem Druck der "Sachzwänge" können Wissenschaften zu Machenschaften entarten. Freilich sind bei näherer Betrachtung auch all die Sachzwänge selbst schon unter ähnlichen Bedingungen entstanden. Später weiß man es eigentlich immer: Der ganze Krieg wäre nicht notwendig gewesen - schon die Ziele waren unsinnig oder gar verbrecherisch. Doch besser spät als nie! Rüsten wir endlich um auf den Frieden mit der Natur!

Wirkliches Vertrauen setzt voraus, dass man miteinander auch Zweifel besprechen kann. Nur dann besteht eine Chance, anders als durch Schaden klug zu werden - noch dazu meist durch den Schaden und das Leid anderer.

Über das Festlegen von Grenzwerten:
Man weiß einfach nicht genug über die unendlich komplizierten Vorgänge im Bereich des Lebendigen.

"Nach dem damaligen Stand der Wissenschaft war mit schädlichen Folgen nicht zu rechnen." Das werden wir noch öfter hören. Wollen wir es uns gefallen lassen?

Über "nicht signifikantes Abweichen" von Strahlungsgrenzwerten:
Stellen Sie sich vor, eine Bande bösartiger Killer zöge mit Hämmern durchs Land. Hier und da schlagen sie jemandem den Schädel ein und verschwinden. Viele Kinder sind unter den Opfern. Wir erstatten Anzeige gegen Unbekannt. Die Staatsanwaltschaft weigert sich zu ermitteln. Eine einfache Rechnung zeige: Die mittlere Belastung der Bevölkerung war minimal.

Wir werden uns damit abfinden müssen, dass Herrschaft dumm ist. Aber daraus folgt eben, dass wir mit möglichst wenig Herrschaft auskommen müssen!

Im Kleinen erscheint die Dummheit doch oft sogar liebenswert. Erst im Großen wird sie zur Katastrophe, bis zur Drohung mit dem Weltuntergang. Und bei den Lügen ist es nicht anders: Kleine Lügen sind ganz erträglich, wirklich gefährlich werden sie doch erst durch die Macht, die dahinter steckt.

Übersicht bedeutet das Übersehen des Wesentlichen!

Die Welt muss in den kleinen Gruppen wachsen. Also bitte, fangen Sie beim "Energieproblem" an. "Rekommunisieren" Sie die Entergieversorgung! Wenn wir uns im Kleinen darum kümmern, dann werden Sparsamkeit und Sonnennutzung ganz natürlich wachsen.

Verweigern Sie den "Fachleuten" der Macht und der Scheinwissenschaft die Gefolgschaft! Lassen Sie den Zorn über die großen Lügen, die Lügen der Großen, die wir eben erlebt haben, nicht zu schnell abebben! Lassen Sie die Trauer über all das, was schon untergegangen ist, nicht in Resignation münden! Sie soll Früchte tragen!

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